Klettern

Was ist Melloblocco?



© Fabio Vettori
Melloblocco ist das weltweit größte Boulder-Festival. Es findet seit 2004 jedes Jahr in der Lombardei in Italien statt, und zwar in den Tälern Val di Mello und Val Masino. 

Die beiden engen Alpentäler sind berühmt für ihre zahlreichen Boulder-Probleme, und natürlich auch ihre traumhaften Seilklettereien. Das Boulder-Potenzial hier ist schier grenzenlos. Überall verstreut liegen die einladenden Granitblöcke und warten nur darauf, hochgekraxelt zu werden. Für Melloblocco werden keine Mühen gescheut und auch gern mal bemooste und mit Erde bedeckte Feldbrocken freigelegt, wenn darunter ein lohnendes Boulder-Problem vermutet wird. 

Der Erfolg des Festivals ist groß: Jedes Jahr kommen mehr Menschen her, um selbst zu bouldern oder zuzuschauen.
Das Festival dauert drei Tage und findet meist am ersten Maiwochenende statt. Im Jahr 2015 fällt der Termin auf den 30. April bis zum 3. Mai.

Jedes Jahr werden ein paar sehr schwere Boulder für einen Wettkampf ausgesucht, in denen sich die Teilnehmer miteinander messen können. Es wird zwischen Männern und Frauen unterschieden. Für die Begehung dieser extraharten Probleme ist ein Preisgeld ausgeschrieben, das am Ende zwischen allen geteilt wird, die den Boulder geschafft haben.

Im Jahr 2015 wurden außerdem drei Parcours mit jeweils zehn Problemen eingerichtet: „Il circuito dei Sassisti“ mit dem Grad 6a/6b, „Il circuito del Melat“ mit dem Grad 6c/6c+ und „Il circuito del Gigiat“ mit dem Grad 7a/7b.

Mitmachen kann jeder, der Lust dazu hat. Die Teilnahme kostet nur 15 Euro. Die Anmeldung für Melloblocco 2015 läuft bereits, anmelden kann man sich hier.

Das Besondere an Melloblocco ist, dass bei diesem Event nicht der Wettkampf im Vordergrund steht, sondern eher das Ereignis selbst. Jedes Jahr kommen Tausende Boulderer in die schöne Alpengegend, um gemeinsam ihrer Kletterleidenschaft zu frönen. Es gibt Partys, Konzerte, Infostände, Schaulustige und natürlich jede Menge Kletterglamour in Form von weltbekannten Teilnehmern.

Dieses Jahr haben sich unter vielen anderen bereits Gabriele Moroni, Barbara Zangerl, Daniel Jung, Dave Graham, Nalle Hukkataival und Hansjörg Auer angemeldet.

Habt ihr auch eine Frage zu irgendeinem Outdoor-Thema? Dann immer her damit! Schreibt an outdoortraum@gmail.com.


Türkisches Klettergebiet in Not: Save Geyikbayiri!



Grotten und riesige Sinterstrukturen machen die Kalkfelsen
von Geyikbayiri beliebt bei Kletterern aus aller Welt.

© textwelten
Die Türkei ist ein vergleichsweise junges Kletterland. Als sich vor knapp 15 Jahren die ersten Erschließer daran machten, Sportkletterrouten in den herrlichen Fels um Geyikbayiri einzurichten, erlangte das türkische Klettergebiet am Fuße des Taurus schnell Weltruhm. Das Potenzial ist riesig, das Angebot an Routen wächst. Mittlerweile ist Geyikbayiri mit Abstand das bedeutendste und größte Klettergebiet der Türkei und eine beliebte Kletterdestination in Europa. Jedes Jahr kommen Tausende von Kletterbegeisterten hierher, um an den vielfältigen Kalkfelsen mit den tollen Sinterstrukturen zu klettern. 


Schon im Februar kann man hier in
schönster Frühlingssonne am Traumfels klettern.

© textwelten
Für die einfach lebende Landbevölkerung ist der Tourismus ein Segen. Zwar liegt Geyikbayiri nur etwa 25 Kilometer von der Tourismushochburg Antalya entfernt. Ein gut und günstig zu erreichender Flughafen liegt also in der Nähe des Klettergebiets. Außer den felsverliebten Vertikalsportlern verirrt sich jedoch kaum jemand hierher. Der Klettertourismus ist eine willkommene Einnahmequelle.

Kalksteinabbau würde das Aus
für Geyikbayiri bedeuten.

© textwelten
Geyikbayiri ist nun jedoch bedroht. Die türkische Regierung hat einer Steinbruchfirma die Erlaubnis erteilt, mitten im Klettergebiet Kalkstein abzubauen. Wird das Vorhaben in die Tat umgesetzt, dann sind die Tage der Klettergärten in Geyikbayiri gezählt.

Das ist nicht nur für die Kletterwelt ein herber Verlust: Die Einheimischen verlieren eine wichtige Einnahmequelle. Vor allem aber wird die wunderschöne Natur mit ihrer alpinen Pflanzenvielfalt zerstört.

Vom Klettergebiet aus sieht man die Ausläufer des Taurus und das Tal hinab bis zum Meer.
© textwelten
Um den Kalkabbau zu verhindern, haben Einheimische eine Online-Petition ins Leben gerufen. Darin wird das zuständige Ministerium über die Vorgänge in Kenntnis gesetzt und die Bedeutung des Gebietes für die Einheimischen, die Kletterer und die Natur erklärt. Das Ziel ist die Rücknahme der Abbaugenehmigung. Der vollständige Text ist hier zu finden. Dort kann man auch direkt unterzeichnen. Außerdem gibt es noch eine facebook-Seite namens Save Geyikbayiri, auf der man sich über die Vorgänge im Klettergebiet informieren kann.


Wer ist Juliane Wurm?



Juliane Wurm bei einem Wettkampf
© Marco Kost
Juliane Wurm ist seit 2014 amtierende Weltmeisterin im Bouldern. 1990 geborene Athletin stammt aus Dortmund und fing mit 13 Jahren an zu klettern. Schnell zeigte sich ihr großes Talent. Schon drei Jahre später wurde sie mit 16 Jahren jüngste Deutsche Meisterin im Sportklettern.

Juliane Wurm tritt für die Sektion Wuppertal des Deutschen Alpenvereins in den drei Wettkampfdisziplinen Lead, Speed und Bouldern an. 

Bei einem Lead-Kletterwettkampf versuchen mehrere Teilnehmer, nacheinander die gleiche Route zu bewältigen. Das Ziel ist es, dies in einer vorgegebenen Maximalzeit und möglichst ohne zu stürzen zu schaffen. Gelingt diese Art der Begehung, spricht man vom „on sight”. Damit alle Kletterer während des Wettkampfs die gleichen Chancen haben, müssen die Athleten in einem Isolationsbereich warten, bis sie and er Reihe sind. So können sie sich keine Kletterlösungen voneinander abschauen. Beim Speed-Klettern geht es darum, möglichst schnell zu klettern. Wichtig sind hier vor allem Kraft und präzise Bewegungen. Bouldern schließlich ist im Vergleich dazu eine ganz andere Disziplin, da es sich hier nicht um Sportklettern handelt und man ohne Seil auskommt.

Juliane Wurm in Aktion
© Heiko Wilhelm
In allen drei Disziplinen kann Juliane Wurm Spitzenleistungen vorweisen, sodass sie die bisher erfolgreichste deutsche Wettkampfkletterin aller Zeiten ist. Sie hat damit der 2014 gestorbenen Marietta Uhden den Rang abgelaufen.

Wurms Erfolgsserie begann mit dem dritten Platz bei der Jugend-WM in China im Jahr 2005. Da kletterte sie gerade mal zwei Jahre. Es folgten der erste Europacup-Sieg 2007. 2008 wurde sie Vize-Jugendweltmeisterin. Seit 2009 konzentriert sich Wurm stärker auf das Wettkampfbouldern. 

Auch hier konnte sie schon viele Preise und Titel gewinnen. Ihre größte Leistung in dieser Disziplin ist der Weltmeistertitel.

Die Profisportlerin studiert neben ihrem Training Medizin. Neben ihrer Leidenschaft für das Klettern dreht sie außerdem gern Filme.

Habt ihr auch eine Frage zu irgendeinem Outdoor-Thema? Dann immer her damit! Schreibt an outdoortraum@gmail.com.


Bergsteiger-Ikone Sir Chris Bonington wird mit Piolet d’Or Carrière ausgezeichnet



Bonington frönt seiner
Kletterleidenschaft bis heute.

©Berghaus
Sir Chris Bonington, lebende Bergsteiger-Legende, wird mit dem angesehenen Piolet d’Or Carrière ausgezeichnet. Er bekommt den Preis für sein Lebenswerk. Der Extremalpinist erbrachte zeitlebens herausragende Leistungen.

Der Piolet d’Or Carrière wird nach seinem ersten Preisträger auch „Walter Bonatti Award“ genannt. Unter den bisher Geehrten sind unter anderem Boningtons Kletterpartner Doug Scott und Reinhold Messner. Der Preis wird seit 1991 jährlich vom französischen Magazin „Montagnes“ und der Groupe de Haute Montagne (GHM) verliehen. Die Preisverleihung findet am 9.–12. April 2015 in Chamonix statt. In der jährlich wechselnden Jury sitzt dieses Jahr auch die Eiskletterin Ines Papert.

Der Brite Sir Chris Bonington wurde bereits 1966 für seine alpinistischen Leistungen zum Ritter geschlagen. Er bestieg als erster Brite die Eiger-Nordwand. 1970 gelang ihm als Expeditionsleiter die Erstbesteigung der Annapurna-Südwand. Bonington bestieg 1975 erstmals die Westseite des Mount Everest. 1977 erregten Chris Bonington und Scott Doug Aufsehen, als sie den Ogre in Pakistan erstbestiegen. Den Erfolg bezahlte Doug mit dem Verlust beider Beine. Bonington brach sich zwei Rippen. Chris Bonington nahm insgesamt an 19 Himalaja-Expeditionen teil. Viermal davon reiste er zum Mount Everest. Im Alter von 50 Jahren stand er gemeinsam mit einem norwegischen Expeditionsteam erstmals auf dem höchsten Gipfel der Welt.
Sir Chris Bonington
©Berghaus

Sir Chris Bonington sagt selbst zum Preis: „Diese Auszeichnung bedeutet sehr viel für mich, weil sie mir von meinen Bergsteigerkollegen und der GHM – der Spitzenorganisation unter internationalen Bergsteigern, die mich vor vielen Jahren eingeladen hat, ihr beizutreten – verliehen wird. Für mich ist es die höchste Form der Anerkennung in der Kletterwelt.“


Kleines Kletter-Einmaleins: Wie entstehen Routen am Fels?





Wer eine neue Route einrichten will,
muss erst einmal putzen ...

© textwelten
Wenn man klettern will, braucht man eine Route, die man hochklettern kann. In der Halle wird dafür mit bunten Plastikgriffen gesorgt. Wie aber entstehen Routen draußen am echten Fels? Das wurde ich schon oft von Nicht-Kletterern gefragt, die sich einfach nicht vorstellen konnten, wie die Sicherung in einer Felswand aussieht. Wer des langen Erklärens müde ist, kann ab sofort auf diesen Beitrag hier verweisen.



Der Farn muss noch weg,
in die Felsritze passt aber trotzdem schon ein Friend.

© textwelten


Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob „clean“ geklettert werden soll oder man Bohrhaken zur Hilfe nimmt. „Clean“ bedeutet, dass man den Fels so hinterlässt, wie man ihn vorgefunden hat. Es werden keine Haken eingebohrt, keine Standplätze fest installiert und oft auch auf eingebohrte Umlenkhaken am Ende der Route verzichtet. Stattdessen werden mobile Sicherungen verwendet. Das geschieht so, dass der Kletternde beim Weg nach oben an geeigneten Stellen Klemmgeräte (z. B. Keile oder Friends) in Felsritzen legt. Am Ende des Klemmgeräts wird eine Expressschlinge (eine Schlinge mit einem Karabiner an jedem Ende) eingehängt und in diesen wiederum das Seil, in das der Kletterer eingebunden ist. Am anderen Ende des Seils steht unten der Sicherungspartner mit seinem Sicherungsgerät, durch das das Seil läuft. Die mobilen Sicherungen in der Wand dienen im Falle eines Sturzes als Stopppunkte. Halten sie nicht, fällt der Kletterer weiter. Beim eigenen Legen von Keilen & Co. ist also darauf zu achten, sie richtig im Fels unterzubringen. Ist der Kletterer oben angekommen, seilt er sich an einem sicheren Punkt ab oder wird vom Sichernden abgelassen. Auf dem Weg nach unten sammelt er die mobilen Sicherungen dabei wieder ein.


Der Felsriss ist freigelegt. Der Routenerschließer
arbeitet sich Stück für Stück nach oben.
Gesichert ist er an Friends (mobilen Sicherungen).

© textwelten



Ein eingebohrter Umlenker mit Kette, die als Redundanz dient.
© textwelten
Werden Haken in den Fels gebohrt, werden diese als Sicherungspunkte benutzt. Der Kletterer hängt in die Haken eine Expressschlinge und in diese wiederum sein Seil. Nicht immer und überall sind oder waren Bohrhaken erwünscht. Es gab in der Klettergeschichte sogar den sogenannten Bohrhakenstreit. Darauf genau einzugehen, führt hier zu weit. Gesagt sei nur, dass Bohrhaken den Fels für immer verändern, weil ja in den Felsen 
Löcher eingebohrt werden. 




Das widerspricht manchen Kletterethiken und ist auch nicht immer im Sinne von Umweltschützern. Nichtsdestotrotz ist dies die am weitesten verbreitete Art des Sportkletterns in freier Natur, schon allein deshalb, weil mobile Sicherungen ganz bestimmte Felsstrukturen verlangen. Bohrhaken ermöglichen somit die Kletterei an Wänden, die für Klemmgeräte ungeeignet sind.


Ein vollständiger Bohrhaken (rechts) mit Lasche,
ein Haken mit fehlender Lasche (links)

© textwelten

Ein Bohrhaken (unten) und ein Umlenker in
Form eines sogenannten Schweineschwanzes (oben)

© textwelten
Wie aber kommen die Haken in die Wand? Hier gibt es die Möglichkeit, eine Route entweder von unten einzurichten oder sie von oben einzubohren. Bei der Einrichtung von unten arbeitet sich der Erschließer kletternd von unten den Fels empor und bohrt unterwegs die Haken ein. Dabei muss er sich stets mit mobilen Sicherungen absichern. Da Keile oder Friends vielleicht nicht zur Wandstruktur passen, sind andere Geräte notwendig, die oft weitaus weniger vertrauenerweckend wirken. Insgesamt ist die Einrichtung von unten oft umständlicher und gefährlicher als die von oben. Bei der Einrichtung von oben seilt sich der Kletterer ab und bohrt die Haken auf dem Weg nach unten ein. Oft wird davon ausgegangen, dass bei der Erschließung von unten der Blick für die natürliche Linie im Fels besser ist.





Mit Schaf, Charme und Keil: Klettern im Gritstone



England begrüßt uns mit tollem Felspanorama: 
Noch nicht Gritstone, dafür aber weiße Kalkfelsen in Dover.
Die Reaktionen auf das Reiseziel in diesem Sommer fielen sehr unterschiedlich aus: „England? Da kann man auch klettern?“, fragten die, die nichts mit Klettersport zu tun haben. „England? Habt ihr euer Testament gemacht?“, fragten die, die selbst klettern. Wir haben uns von keiner der Reaktionen aus der Ruhe bringen lassen und sind einfach gefahren. Nach Stanage im Peak District, um dort endlich selbst die legendäre Gritstone-Kletterei kennenzulernen.

Für die Absicherung oben 
muss man schon mal kreativ werden.
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Vorbereitung war natürlich nötig, mehr als bei anderen Kletterurlauben. Immerhin hat der Peak District seinen Ruf als gefährliche und herausfordernde Kletterregion nicht umsonst. Der Ruf kommt vor allem daher, dass hier eine sehr ausgeprägte Kletterethik herrscht. Die Idee ist, den Fels genau so zu hinterlassen, wie man ihn vorgefunden hat. So befinden sich in den Routen keine Haken, man muss alles komplett mit Keilen, Friends und anderen Klemmgeräten selbst absichern. Umlenker gibt es auch nicht, sodass man wirklich oben aussteigen muss und ein kleines Gipfelerlebnis feiern kann, wenn man es denn bis oben geschafft hat. Möchte jemand aus der Seilschaft nicht vorsteigen, dann heißt das allerdings auch, dass man von oben nachsichern muss. Das erfordert stets Kreativität, da die Situation auf den Felsköpfen dafür nicht immer ideal ist.

Die Schafe gehören überall dazu ...
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... auch am Fels.
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Über all diese Gegebenheiten haben wir uns vor Reiseantritt natürlich so umfassend informiert, wie das eben möglich war. Wir haben Topos gewälzt – empfohlen sei der lesenswerte von Niall Grimes –, Filme geschaut, Fotos geguckt. Nichts aber konnte uns auf das Gefühl vorbereiten, unsere erste cleane Route im sagenumwobenen und so traditionsreichen Peak District zu klettern.

Wo bitte geht's hier zum Fels?
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Unser Basislager schlugen wir auf dem North Lees Campsite auf, der mitten im Nationalpark so günstig gelegen ist, dass man die Kletterfelsen in Stanage Edge zu Fuß erreichen kann. So pilgerten wir dann auch mit unseren Rucksäcken bergauf, stets an blökenden Schafen vorbei und sahen den langen Felsriegel vor uns. Jeden Morgen begrüßte er uns schon von ferne und thronte grau über dem Hang aus grünem Farn. Durch den mussten wir uns durchschlagen, manchmal überragten uns die Wedel mannshoch. Am Felsfuß angekommen hatten wir dann aber immer einen wunderbaren Blick über die gesamte Heidelandschaft.

Diese beruhigende, karge Landschaft aus saftig grünem Farn, zart violettem Heidekraut und gemächlich weidenden Schafen stand dann aber in ziemlichem Gegensatz zu unserem aufgewühlten Seelenleben, als wir uns an die berühmt-berüchtigte Stanage-Kletterei heranwagten. Da sollten wir rauf? Ganz ohne rettenden Haken?

Stanage Edge: Der sagenumwobene Felsriegel
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Wir beruhigten uns damit, dass die Reibung ja ganz toll sei (ist sie wirklich!), wir ja im heimischen Rissgebiet geübt hätten (haben wir), es ja auch hier Absicherungsmöglichkeiten gebe (joa, schon …) und die Touren ja auch nicht so lang sind (hm, aber auch bei 14 Metern will ich nicht fallen). Aber egal, welche Überlegungen wir anstellten: Es half alles nichts, wenn wir klettern wollten, dann mussten wir da ohne Haken rauf. Also gingen wir rauf.

Hurra! Die erste cleane Route ist geschafft!
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Wir suchten uns zum Eingewöhnen erst einmal ganz leichte Touren aus, denen man ansah, dass man dort unser extra für diesen Urlaub aufgestocktes Friend-Sortiment gut unterbringen konnte. Dank meines etwas wagemutigeren Freundes konnte ich den Fels erst mal im Nachstieg anfassen. Das ging gut, die Reibung ist fantastisch und ich konnte mich überzeugen, dass die vielfältigen Strukturen Absicherungen zulassen.

Meine Jungfräulichkeit in Sachen Clean-Klettern verlor ich dann in der Route „Heaven Crack“ (VD). Die Tour folgt einer wunderschönen Rissschuppe, ist senkrecht und nur an einer Stelle muss man sich etwas herauslehnen und beherzter aufstehen. Ideal zum Ausprobieren. Ich sah mir das Ganze trotzdem erst im Nachstieg an. Dann stieg ich vor und benutzte dabei die bereits gelegten Sicherungsgeräte. Nach diesen zwei Übungsgängen traute ich mich und kletterte das Ganze clean hoch. Der Riss schluckte meine Friends, als wäre er nur dafür gemacht worden. Ein bisschen aufgeregt war ich aber doch. Deshalb verbrauchte ich auf den paar Klettermetern alle unsere Friends. Das war mir aber egal. Ich hatte es geschafft!

Jetzt traute ich mir auch zu, etwas anderes auszuprobieren, ohne dafür erst zwei Probeläufe zu machen. Im Sektor High Neb suchte ich mir erst den „Tango Crack“ (VD) aus und dann „Eric’s Eliminate“ (S). Beides Routen, in denen man ganz gut Friends und Keile unterbringen kann. Der ganze Sektor bietet sich für Clean-Kletter-Anfänger an, denn hier reihen sich mehrere leichte Touren aneinander. Die meisten davon haben ausgeprägte Rissstrukturen, in die man die Keile und Friends gut legen kann. Wenn man dann noch Hexentrics hat, um so besser!

Oben angekommen hat man ein echtes Gipfelerlebnis.
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Rückblickend kann ich sagen, dass Stanage nicht nur etwas für wilde Hunde ist. Im Gegenteil: Nirgendwo sonst habe ich so unprätentiöse Kletterer gesehen. Jeder scheint sehr bewusst mit der Sturzgefahr umzugehen. Hier zählen Freude an der Bewegung und Erfahrung mehr als Kraftmeierei und Außenwirkung. So ist das Publikum hier auch sehr gemischt und sehr viele Senioren kraxeln gemeinsam mit jungen Leuten an den Felsen herum. Die Uhren ticken langsamer. Weil die Kletterei mit dieser Art der Absicherung ohnehin länger dauert als die übliche Sportkletterei mit Bohrhaken, hat es niemand eilig. Gemütlich wird geklettert, dann wird entweder von oben nachgesichert und beide genießen oben gemeinsam das Gipfelglück. Oder aber der eine kommt um den Felsriegel herum wieder herunter und sichert den zweiten Vorsteiger. 

Dazwischen genießt man die Aussicht, hält ein Schwätzchen und freut sich darüber, dass man heute ein wenig Held sein darf. Denn klar ist: Wenn man die Friends nicht richtig legt, kann man stürzen, und das kann böse ausgehen. Auch wenn die Route nicht so hoch, die Reibung toll und die Kletterei einfach ist. Oder wie der Einheimische sagte, den ich am Fels traf: „The climb itself is a piss, if there weren’t that disturbing thought of me dying any minute.“ Mein Freund und ich jedenfalls sind uns einig: Uns hat’s gepackt. Wir würden sofort wieder hin.

Raue Landschaft im Peak District
©textwelten




Öko-Tourismus und Bio-Klettern in der Provence


Klettern ist ein Natursport und Natursportler tragen Verantwortung. Der Müll sollte nicht liegen gelassen werden, man sollte Privatgrundstücke achten und sich angemessen in der Natur bewegen. Die meisten Felssportler wissen und beherzigen das, aber natürlich gibt es schwarze Schafe.

Das Problem ist die steigende Zahl an Kletterern. Die Notdurft hinterm Baum verrichtet und verbuddelt – das fällt bei einem Kletterer nicht auf. Bei Hunderten aber schon. Bauern, Förster, Naturschützer und Einheimische stört die Verschmutzung und Bevölkerung ihrer Natur verständlicherweise. Es gibt einige Beispiele für Felssperrungen und Kletterverbote (etwa in der Eifel, beschrieben hier). Die Natur sollte dem Menschen aber nicht vorenthalten werden. Was ist also zu tun?

Biologischer Weinanbau um Correns
©textwelten

Die kleine Gemeinde Correns in der Provence in Frankreich hat eine vorbildliche Lösung gefunden, die vielleicht auch in Deutschland funktionieren könnte. Correns hat nur etwa 900 Einwohner und ist das erste Bio-Dorf Frankreichs. In den umliegenden Weinbergen wird Bio-Wein angebaut und in einer Kooperative gekeltert, auf den Feldern wird Bio-Obst und Bio-Gemüse angebaut und auch sonst bemüht man sich sehr um die Öko-Bilanz. Und: Correns wirbt mit seiner Natur und den fantastischen Freizeitmöglichkeiten – allen voran das Klettern! 


Der löchrige Kalk mit gut eingerichteten Routen
lässt Kletterherzen höher schlagen.
©textwelten
Das für seinen wunderschönen Kalk bekannte Klettergebiet Châteauvert existiert schon geraume Zeit, neu erschlossen wird dort jedoch noch immer. Da es attraktive Touren in allen Schwierigkeitsgraden gibt, ist hier immer viel los. Und das bei einer Lage mitten im Naturschutzgebiet!

Die Kommune hat die Kletterer offensichtlich als Wirtschaftsfaktor für sich entdeckt und lockt mit immer neuen Topos. Dem Naturschutz wird sie gleichzeitig gerecht, indem die entsprechende Infrastruktur geschaffen wird. So ist das Übernachten auf den umliegenden Parkplätzen verboten. Die Polizei kontrolliert das auch regelmäßig. Der nahegelegene „Camping Municipal“ bietet jedoch eine sehr kostengünstige Alternative. 

Verbotsschild mit Verweis auf den
ganzjährig geöffneten Campingsplatz
©textwelten
Befestigter Zustieg zum Fels
An den Zustiegen wurden Komposttoiletten aufgestellt, die auch nicht stinken und regelmäßig gesäubert werden. Um Trampelpfaden vorzubeugen, wurden dann noch gute Zustiegswege eingerichtet. Schließlich wird derzeit über einen billigen Shuttle-Bus oder günstige Leihfahrräder nachgedacht, um das Parkplatzproblem zu beheben. Rund um das Gebiet gibt es übrigens Sperrzonen, in denen nicht geklettert werden darf.


Insgesamt eine beeindruckende Lösung: Die Kommune profitiert von den Kletterern, die Kletterer profitieren vom Fels und der tollen Infrastruktur und die Natur wird geschützt. Manchmal ist öko gar nicht so schwierig und alle gewinnen!

Soulmoves – das Original




























Ab Januar finden wieder die Soulmoves statt – nun schon zum 15. Mal. Die Boulder-Session findet an drei Tagen in Aachen, Düsseldorf und Wesseling bei Köln statt. Hier sind die Termine:

·        18. Januar 2014 in der MOOVE Boulderhalle in Aachen
·        15. Februar 2014 im MONKEYSPOT in Düsseldorf
·        15. März 2014 in der BRONX ROCK Kletterhalle in Wesseling

Der Besuch lohnt sich nicht nur für Teilnehmer! In den Hallen ist viel los, man trifft bekannte und unbekannte Gesichter, hört gute Musik und kann den Boulder-Fans beim Klettern zuschauen, während man selbst gemütlich einen Kaffee schlürft. Wer es nicht mehr erwarten kann, der bekommt hier – bei Climbingstories – einen satirischen Vorgeschmack auf das Event. Witzig!




Climbingstories: Leseschmankerl für Kletterfreunde







Kletterer lieben den Fels. So sehr, dass sie sich auch theoretisch gern damit befassen, wenn es die Praxis aus irgendwelchen Gründen nicht zulässt. Kletterblogs gibt es deshalb ein paar im Netz. Ein besonderes Schmankerl ist aber das Blog Climbingstories.

Der Autor ist Kletterenthusiast und kennt sich aus mit der Materie. Das hat auch die Zeitschrift „Klettern“ erkannt und bereits mehrere Artikel von ihm veröffentlicht. So ist in der aktuellen September-Ausgabe 2013 ein sehr lesenswerter Artikel über die Türkei als Titelstory erschienen.

Auf dem Blog ist jedoch noch mehr zu lesen. Bouldern, Sportklettern und alpine Mehrseillängen – der Autor ist in allen Disziplinen zu Hause und probiert die unterschiedlichsten Kletterziele aus. So berichtet er von Kletterurlauben im italienischen Arco, den französischen Traditionsgebieten der Sportklettergeneration in der Provence oder von abenteuerlichen Felsfahrten in alpinem Terrain und Boulder-Trips ins Elsass.

So vielseitig seine Reiseziele, so tief auch seine Verbundenheit zu den heimischen Klettergebieten in der Eifel. Besonders der viel gelesene Artikel über die Buntsandsteinfelsen in Nideggen zeugt nicht nur von Klettereuphorie, sondern auch fundierter Kenntnis der komplizierten Argumentationsfront zwischen Umweltschützern, Outdoor-Sportlern und Kommune.

Es macht immer wieder Spaß, auf Climbingstories vorbeizuschauen, denn die Beiträge sind kurzweilig und sehr humorvoll. Besonders schön: Nie erhebt sich der Autor über andere, die vielleicht weniger souverän am Felsen unterwegs sind. Im Gegenteil: Er scheut sich nicht, mit viel Selbstironie die manchmal an Panik grenzende Seelenlage angesichts lockerer Umlenker und fragwürdiger Felsführen offenzulegen. Sympathisch!
Wer keine Zeit hat, längere Artikel zu lesen, kann auch so herumstöbern. Neben Klettervideos gibt es auch lustiges Bildmaterial, das mit launigen Kommentaren versehen ist. Der Besuch lohnt sich!





Schöne Kletterfotos Bild #1


Klettern in der Türkei an traumhaftem Sinter
©textwelten






Die Hohe Wand: Entspanntes Mehrseillängenklettern vor den Toren Wiens

Wer Mehrseillängen liebt, gleichzeitig aber in den leichteren Graden unterwegs ist, ist für Tipps immer offen. Zwar gibt es unzählige leichte Mehrseillängen in den Alpen, darunter auch viele Klassiker. Die Alpen sind jedoch hinsichtlich des Wetters nicht immer verlässlich. Hinzu kommen oft steile und lange Zustiege. Vor allem aber ist die Absicherung gerade in den sogenannten Plaisier-Routen meist gar kein Genuss, sondern ausgesprochen alpin, also spärlich. Das macht so eine Unternehmung zwar zum großen Abenteuer, je nach Zeit, Wetter und Gemütslage ist eine etwas gemütlichere Gangart aber durchaus willkommen. Jedenfalls bei uns. So freuen wir uns, in der „Klettern“ einen Artikel über den Naturpark Hohe Wand bei Wien zu finden. Die Touren dort werden sehr gelobt und die abgebildeten Fotos sehen vielversprechend aus. Der Kurztrip nach Wien ist abgemachte Sache.

Knapp 20 Kilometer von der Wiener Neustadt entfernt ist der Naturpark Hohe Wand gut ausgeschildert. Über eine kleine Straße, auf der am Wochenende und an Feiertagen eine geringe Maut erhoben wird, erreichen wir den Parkplatz direkt am Wandfuß. Wenige Meter unterhalb dieses Parkplatzes finden wir einen gepflegten Stellplatz für Camper. Hier können wir für 12 Euro pro Nacht unseren Bus abstellen. Auf dem Platz gibt es sogar ein kleines, sauberes Waschhäuschen mit Trinkwasser. Das Beste ist aber der Blick direkt auf die Hohe Wand.


Der Stellplatz mit Blick auf die Hohe Wand
8 Kilometer lang und 2,5 Kilometer breit erhebt sich das bis zu 1.000 Meter hohe Kalksteinmassiv aus der ansonsten eher flachen Landschaft. Zwar sind die Felswände von waldigen Passagen durchbrochen, man sieht auf den ersten Blick jedoch ein paar einladende Kletterlinien. Das Studium des Topos gibt uns recht: Die Auswahl an vielversprechenden Routen ist groß. Alle sehen sehr gut eingerichtet aus, die Absicherung scheint ausgesprochen gut zu sein. Alpines Sportklettern – genau, was wir gesucht haben!

Ein Teil der Hohen Wand  © www.text-welten.com

„Osterhasi“ (7–): Blöder Name, schöne Tour

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg. Die sechs Seillängen der „Osterhasi“(7–) stehen auf dem Programm. Aus dem Wind vom Vorabend ist am Morgen ein regelrechter Sturm geworden. Die Baumwipfel biegen sich und das lange Weidegras wird von heftigen Böen gepeitscht. Ein Nachfragen bei der benachbarten Seilschaft beruhigt uns jedoch: Der Wind wird sich legen und war bisher fast jeden Morgen so heftig. Derart beruhigt steigen wir zügig 20 Minuten lang sehr steil bergan, bis wir den Einstige der „Osterhasi“ erreichen. Der Einstieg befindet sich direkt neben einem sehr markanten Kamin, an dessen Fuß viel Geröll liegt. Später bin ich froh, dass ich schon beim Sichern am Einstieg meinen Helm getragen habe. Das Geröll stammt von heftigem Steinschlag. In der Hohen Wand tummeln sich viele Steinböcke, die beim Kraxeln ganze Blöcke lostreten. In der Rinne zum Einstieg der „Osterhasi“ krachen sie dann in die Tiefe. Das Gepolter begleitet uns beim Klettern, in unserer Route sind wir aber in Sicherheit.

Ausgefallenes Kletterambiente
Noch etwas anderes begleitet uns auf unserem Weg nach oben: die Paraglider, die vom Gipfel aus starten und über die weite Ebene segeln. Der Anblick ist majestätisch und lässt uns in der aufkommenden Hitze etwas neidisch auf den Fahrtwind werden. In der nach Süden ausgerichteten Wand braten wir ganz schön. Bei der genussvollen Kletterei in der schönen und sehr logischen Linie vergessen wir die Temperaturen schon mal, an den Ständen bin ich jedoch froh, mir manchmal die Schuhe ausziehen zu können. Warum nur habe ich mir nicht meine gemütlicheren Alpintreter angezogen?

Runter ist immer leichter als hoch ...
Stück für Stück klettern wir die „Osterhasi“ hoch und freuen uns schon auf die fünfte Seillänge mit der Krux. Die setzt sich aus zwei Stellen zusammen, beide im Grad 7–. Die erste Stelle ist ein kleiner Riss mit schlechten Griffen und so gut wie keinen Tritten. Mit etwas Vertrauen in die schlechte Reibung des heißen, schmierigen Kalks und entschlossenem Aufstehen ist diese Stelle irgendwie zu meistern. Mein Vertrauen schwindet jedoch bei der zweiten Krux. Auf der Platte gibt es nun gar keine Tritte mehr, die Griffe sind mittelmäßig, meine Arme dick und die Nerven angespannt. Ich probiere hin und her und versuche, eine andere Lösung zu finden, die mich davor bewahrt, auf dem rutschigen Plattenkalk antreten zu müssen. Diese Lösung gibt es aber nicht. Entkräftet lenke ich ein, stelle mich der Traverse, stemme mich in den schlechten Seitgriff und trete an. Ich stehe langsam auf, verlagere mein Gewicht nach links und – rutsche ab. Ich schreddere über die heiße Platte und schürfe mir Arme und Beine auf. Nichts Schlimmes ist passiert aber die Nerven sind nun gänzlich runter. „Das sollte doch eine Genusskletterei werden!“, schimpfe ich vor mich hin. Ich kämpfe mich nach einer Sitzpause im Seil den Rest der Seillänge hoch und komme völlig erschöpft am Stand an.

Immerhin habe ich die Krux nun hinter mir. Vor uns liegt die letzte Seillänge. Trotz Geschimpfe meinerseits ist mein Blick nicht verstellt für die Schönheit der Ausstiegslänge. Mich erwartet ein kleiner Bauch, der aber extrem gutgriffig ist und den sechsten Grad nicht übersteigt. Den noch geschafft und oben bin ich.
Endlich oben: Alles hinschmeißen und pfffff...
© www.text-welten.com

Über die „Völlerin“ nach unten

Am Ausstieg lecke ich meine Wunden und komme langsam zur Ruhe. Die Sonne scheint, es weht ein angenehmes Lüftchen und der Ausblick über die Ebene ist einfach wundervoll. Mein unangenehmer Felskontakt ist bei diesem Anblick schnell vergessen. Das Radler im Gasthaus Postl tut sein Übriges.

Über den Völlerinsteig geht es 45 Minuten lang bergab zurück zum Parkplatz. Der Steig ist ein echtes Erlebnis und rundet den Klettertag perfekt ab. Mein persönliches Highlight: sich sonnende Steinböcke aus nächster Nähe!

Ein echter Steinbock! Ich bin begeistert und alle Mühsal vergessen.






Im Test: Klettersteigset Skysafe II von Skylotec


Im Jahr 2012 und auch schon 2013 hat es große Rückrufaktionen bei Klettersteigsets gegeben. Erschreckend viele Sets waren nicht sicher und mussten vom Markt genommen werden. Betroffen waren viele verschiedene Hersteller, darunter auch so namhafte Firmen wie Mammut, Petzl, Edelrid, Austrialpin und Stubai. Das Klettersteigset von Skylotec hat alle Tests bestanden und erfüllt alle Kriterien des TÜV wie auch des Deutschen Alpenvereins (DAV). Ein guter Grund, das Klettersteigset von Skylotec einmal genauer anzuschauen.

Das Klettersteigset Skysafe II von Skylotec ist vor allem für Erwachsene gedacht. Die Firma hat ein anderes Modell für Kinder entworfen.

Zum Set gehört eine praktische Tasche, in der man das Material schonend und platzsparend aufbewahren kann. Die Farbgebung des Sets – schwarz und orange – ist sicher Geschmackssache, passt in jedem Fall zum Firmenlogo.



Mit 450 Gramm wirkt das Material nicht zu schwer. Das Set hat zwei elastische Lastarme und einen Bandfalldämpfer. Die Spannweite der Lastarme ist gut.

Das Klettersteigset Skysafe II von Skylotec
© Skylotec




Die Karabiner liegen sehr angenehm in der Hand und sind schön leicht. Die Karabiner sind aus rostfreiem INOX-Stahl gefertigt und mit Rahmen aus Kunststoff versehen. Hervorzuheben sind die zwei verschiedenen Farben der Karabiner bzw. des Kunststoffrahmens. Der eine ist grau, der andere schwarz. Eine Verwechslung beim Klettersteiggehen wird so mit einfachen Mitteln vermieden.



© Skylotec

Den Sicherheitsverschluss öffnet man mit einer Wippe. Diese ist mit einer Gummierung überzogen. So hat man den Karabiner stets sicher in der Hand und einen guten Grip. Die Verschlussöffnung des Karabiners ist mit 28 mm großzügig. Das erleichtert das Klippen. Einhängen und Einschnappen funktionieren einwandfrei. Insgesamt machen die Karabiner einen sehr überzeugenden und stabilen, dabei aber handlichen Eindruck.




© Skylotec




Skylotec wirbt mit einem Two-Step-System-Dämpfer (TSS), den ich zugegebenermaßen nicht in der Praxis erprobt habe. Es handelt sich hier um ein System, das noch mehr Schutz bei Stürzen bieten soll. Laut Skylotec wirkt der Bandfalldämpfer in zwei Phasen. Phase 1 wird bei leichten Personen bis 50 kg ausgelöst. Beide Phasen, also Phase 1 und Phase 2, werden bei Klettersteiggehern ab 50 kg ausgelöst. Das Klettersteigset ist somit variabel einsetzbar und hält den Fangstoß bei Stürzen unter den als Maximum vorgegebenen 6kN – unabhängig vom Nutzergewicht.

Insgesamt ist das Skysafe II bestimmt eine gute Alternative zu anderen Modellen vielleicht bekannterer Hersteller. Preislich ist es mit 89,95 Euro im Mittelfeld angesiedelt. 



Das Dämpfverhalten des Skysafe-II-Klettersteigsets
© Skylotec

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